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18. Dezember 2002
Colours of Music 2002
45.000 € für den guten Zweck































Colours of Music 2002 – direkt nach der Ankündigung der Benefiz-Gala setzte ein wahrer Run auf die Tickets ein, so dass mehr als 1.000 Tickets bereits in den ersten Tagen an den Mann/ die Frau gebracht waren. Und was kann man sich für eine Benefiz-Veranstaltung schöneres vorstellen, as vor einem wirklich ausverkauftem Haus zu spielen. Es war kein Traum, dem sich die Organisatoren Stephanie Tschöppe und Matthias Dressel und Barbara Köhler als Botschafterin für das Olgäle und die Olgäle Stiftung für das kranke Kind e. V. da gegenüber stehen sahen. Das Apollo Theater war bis auf den letzten Platz ausverkauft.

Kurz nach 20:00 Uhr begann ein Programm, das anders war, als man es in diesem Theater gewohnt ist. Keine Vampire, keine dunklen Kostüme. Statt dessen stand an diesem Montag ein ebenso anspruchsvolles wie gewagtes Programm von Musical über Pop bis hin zum Stepptanz auf dem Programm.

Gleich zu Beginn zog das gesamte TdV Ensemble und Ian Jon Bourg mit Seasons of Love aus RENT wirklich alle in ihren Bann. Aber auch unbekanntere Stücke standen auf dem Programm, so zum Beispiel Weeping Song aus NICK CAVE mit Stefan Büdenbender und Mathias Edenborn. JESUS CHRIST SUPERSTAR und FOSSE waren weitere Stücke, die den ersten Teil der Gala füllten. Highlights neben genialen Tanz- und Solonummern waren sicherlich die Auftritte von Barbara Köhler, die Easy as Life aus AIDA interpretierte und der Auftritt von Robert D. Marx und Carl von Wegberg mit Die Schatten werden länger aus ELISABETH. Schon zur Pause sprach der Applaus eine sehr deutliche Sprache, die allen Mitwirkenden signalisierte, dass hier in allen Aspekten auf das richtige Pferd gesetzt wurde

Der zweite Teil der Gala wurde mit 4 Stücken aus MOULIN ROUGE eröffnet, dem Film-Musical über das das Filmecho in der Ausgabe 20/01 u.a. berichtet: “Das erste Kinomeisterwerk des 21. Jahrhunderts... ein umwerfendes Filmspektakel...‘Moulin Rouge’ ist (...) ein Musical - und was für eines. So wie Luhrmanns Popversionen von ‘Romeo und Julia’ Teenager und Theatergänger gleichzeitig ansprechen konnte, reicht die Can-Can-Tanzende Palette von MTV bis Wagner, von Paris bis Bombay, von Strictly Ballroom Dancing zu Tango Argentina. Jacques Offenbach erklingt hier ebenso selbstverständlich wie ‘The Sound of Music’... Die optische Seite steht in Leinwand füllendem CinemaScope dem Ohrenschmaus nicht nach...” Wir stimmen hier voll zu...ob nun das Tanzsolo von Torsten Moll, das geniale „Elephant Medley“ mit Gabrielle Mezöfi und Fredrik Lexfors, „Come what may“ mit Stephanie Tschöppe und Ian Jon Bourg oder „Roxanne“ mit einer hinreißenden Tanzdarbietung... der Mut der Initiatoren zu Stücken, die hierzulande noch nicht so bekannt sind hat sich wirklich mehr als gelohnt.

Auch Kevin Tarte hatte seine Parts erst im zweiten Akt und umso bejubelter war dieser Auftritt. Nach dem Song Blue Moon hat Kevin wohl eines der schönsten Stücke gesungen, welches jemals auf eine Musicalbühne gebracht wurde „You´ll never wall alone“ aus dem Musical Carousel, das am 19.04.1945 im New Yorker Majestic Theatre Premiere feierte. Das Publikum dankte es mit fast schon frenetischem Applaus.

Ebenfalls im zweiten Akt hatte Ian Jon Bourg seinen zweiten Auftritt nach dem Duett mit Stephanie Tschöppe. Ian Jon Bourg hätte früher in Stuttgart sein sollen, denn er lieferte eine perfekte Version von „Wie kann ich sie lieben“ aus „Disney´s DIE SCHÖNE UND DAS BIEST“ ab – Erinnerungen wurden wieder wach. Passend zur Rolle des Biestes trug Ian seine Haare bei diesem Stück offen.

Hinter den Kulissen wurde ausgiebig gezählt und nun – kurz vor dem Finale - wurde der eigentliche Zweck dieser Gala wieder deutlich. Frau Dr. Stefanie Schuster, Präsidentin des Vorstandes der Olgäle Stiftung für das kranke Kind e.V. kam auf die Bühne und bekam für die Stiftung einen Scheck in Höhe von 45.000 Euro überreicht und war sichtlich gerührt ob des Betrages und der Darbietungen, die im Rahmen der Gala geboten wurden. In einem ausführlichen Statement gab sie einen Überblick, wofür dieses Geld verwandt wird und vor allem woran es fehlt. Spätestens hier wurde dann auch der letzte Zweifler überzeugt, dass die Olgäle Stiftung diese Zuwendung wirklich verdient hat.

Es folgte ein Finale mit Gänsehautgarantie. „One Day more“ aus LES MISERABLES! Kann es ein schöneres Finale geben? Eigentlich nicht! Alle Mitwirkenden des Abends gaben noch einmal alles und noch mehr. Nach den letzten Klängen hielt es wirklich keinen mehr auf seinem Platz und wie eine Kettenreaktion setzten sich die standing ovations bis in den zweiten Rang fort. Standing ovations für Darsteller, die es wirklich verdient haben!

Die Probenzeit war knapp und so musste Matthias Dressel eingestehen, dass es nicht gereicht hat, eine Zugabe einzustudieren. Das Angebot, noch einmal den opener – Seasons of Love – zu singen wurde mehr als nur dankbar aufgenommen. Gegen 23:00 Uhr war dann auch diese Gala vorbei und 1.800 Zuschauer strömten gen Ausgang.

Neben einem unbestritten fantastischen Abend im Apollo Theater, noch dazu für einen guten Zweck, möchten auch wir den Organisatoren, allen Mitwirkenden auf der Bühne, hinter der Bühne, im Vorderhaus, in Ton- und Lichtregie, an der Kasse, in der Pressestelle, in den Callcentern, in der Theaterleitung und der Geschäftsführung, genauso danken, wie ausdrücklich allen, die wir vergessen haben. Colours of Music 2002 – ein Abend für den guten Zweck, der noch lange im Gedächtnis bleibt.


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