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03. Juni 2009
Zehn Jahre Theater am Potsdamer Platz




Vor zehn Jahren kehrte das Live-Entertainment an den Potsdamer Platz zurück. Als Musical Theater öffnete das heutige Theater am Potsdamer Platz am 5. Juni 1999 mit der Welt-Premiere von "Disneys Glöckner von Notre Dame". Es war damit das erste Theater am Marlene-Dietrich-Platz, im neugebauten Daimler Chrysler-Quartier.

Entworfen vom italienischen Stararchitekten Renzo Piano, beherbergte das Theater seit der Eröffnung verschiedene Musical-Produktionen und Shows. Nach "Disneys Der Glöckner von Notre Dame" folgten u.a. "Cats", die Europa-Premiere der "Blue Man Group", "Disneys Die Schöne und das Biest" und "Mamma Mia!". Seit April ist hier "Dirty Dancing - Das Original Live On Stage" zu sehen.

Das Theater gehört zu den größten Berlins. Rund 1.800 Zuschauer finden in dem Haus Platz. In der 35 Meter hohen und zum Platz hin vollständig verglasten Foyerhalle des Theaters dominiert die große Freitreppe, die über sechs Geschosse bis zum zweiten Rang hinaufführt. Seit dem Jahr 2000 verwandelt sich das Theater jeden Februar in den Berlinale Palast, dem Zentrum der Internationalen Filmfestspiele Berlins. Auch für nationale Kinopremieren und weitere Veranstaltungen dient das Haus seit vielen Jahren als Gastgeber. Zu den zahlreichen Highlights gehören die Bambi-Verleihung (1999) und die (Deutschland-) Filmpremieren von "Star Wars" (Mai 2005), "Krieg der Welten" (Juni 2005), "King Kong" (2005), "Poseidon" (2006) und "Deutschland - ein Sommermärchen" (2006).

Der technische Leiter des Hauses, Paul Hansen, ist von Anfang an dabei. Er gehörte zu dem Team, das 1998 den Ausbau des Hauses zum heutigen Theater verantwortete. Ausgebildet als Tischler an der Staatsoper unter den Linden, zog es Hansen an das Berliner Ensemble, bevor er Mitte 1998 durch einen missglückten Fluchtversuch an der ungarischen Grenze in mehreren DDR-Gefängnissen landete. Drei Tage vor Öffnung der Grenzen wurde Hansen im November 1989 aus der Haft entlassen und arbeitete für mehrere Jahre bei Tourneeproduktionen in West-Deutschland, bevor es ihn wieder zurück nach Berlin zog.

Seit der ersten Musical-Produktion verantwortet Paul Hansen bis heute den reibungslosen Ablauf der gesamten Technik. Die Glöckner-Premiere bezeichnet er als eine der aufwendigsten, die "Blue Man Group" als eine der aufregendsten Zeiten im Theater. "Für mich ein Traumjob", so Hansen. "Als Ostberliner ist es immer wieder ein unglaubliches Gefühl, an einem so modernen Theater arbeiten zu können. An einem Platz, der für uns immer unerreichbar war, der die Teilung symbolisiert hat, wie kein anderer Ort in Berlin."

Auch privat brachte der Potsdamer Platz Hansen Glück: Im Theater lernte er seine heutige Frau kennen, sie arbeitet im Künstlerischen Betriebsbüro. Zusammen haben sie zwei Kinder.


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