Das Phantom der Oper | News

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02. November 2002
Der Tag der Premiere.....
....Die Premierenshow































Die 1.800 Plätze des Palladium Theaters füllen sich und gegen 20:10 Uhr tauchen die Zuschauer ein in das Paris des Jahres 1905. Nachdem dann das Äffchen mit den Zimbeln die bekannte Melodie intonierte und dann der abgedeckte Kronleuchter mit einer „kleinen Illumination“ an die Stelle hochfuhr, wo er lange Zeit hängen sollte, gab es den Sprung noch einmal 24 Jahre zurück. Das eben noch verhüllte und nunmehr die Bühne einrahmende glänzende und reich verzierte Portal entführte in die Generalprobe von Hannibal.

Von nun an nahm die Geschichte um das Ballettmädchen Christine Daeé und das Phantom der Oper ihren immer wiederkehrenden Lauf, der weltweit bereits mehr als 60 Millionen Zuschauer begeistert hat. Dargebracht wird uns diese Premiere von:

Ian Jon Bourg als Phantom spielte die Rolle, wie schon in Hamburg so, als ob er nie etwas anderes gemacht hätte. Routiniert, dramatisch und fesselnd zugleich. Nicht zuletzt seine Stimme gepaart mit dem agieren ließ Gänsehaut aufkommen und einige Besucherinnen leise zu den Taschentüchern greifen.

Janine Kitzen als Christine Daeé machte bei Ihrer Deutschen Bühnenpremiere eine hervorragende Figur. Hin- und her gerissen, jugendlich und schüchtern. Janine füllte die mehr als anspruchsvolle Rolle perfekt aus. Nachdem Sie bereits 1999 in der Antwerpener Produktion von DAS PHANTOM DER OPER die Zweitbesetzung der Christine spielte, krönt sie dies in Stuttgart mit der Erstbesetzung.

Michael Lewis der „Raoulerfahrene“ Amerikaner, der noch ganz kurz vor der Premiere von der Broadwayproduktion von THE PHANTOM OF THE OPERA engagiert wurde hatte trotz sehr knapper Vorbereitungs- und Probenzeit für sein Deutschlandcomeback eine Premiere, die seines gleichen sucht. Brillant und harmonierend – einfach die Besetzung, die ein Raoul braucht.

Marko Woytowicz und Ernst van Looy als Messieurs André und Firmin harmonierten prächtig miteinander und brachten das Publikum nicht nur einmal zum Lachen. Auch optisch haben Maske und Kostümabteilung alle Register gezogen. Beide tun mit der Darstellung der Charaktere ihr übriges zum Erfolg dieses Stückes beizutragen.

Barbara Gray Nystrom als Carlotta ließ manchem Zuschauer ob ihres Stimmvolumens den Mund offen stehen. Aber nicht nur stimmlich sondern auch vom Schauspiel her wusste die Stuttgart erfahrene Darstellerin zu überzeugen. Es war schön zu sehen, dass eine Darstellerin, die wir bereits am 07.03.2002 bei den ersten Auditions zu PdO bewundern durfte, den Sprung auf diese wie für sie geschaffenen Rolle geschafft hat.

Marcello Ronchietto in der Rolle des Ubaldo Piangi ist zu seiner Bühnenpartnerin Carlotta einfach das perfekte Pendant. Beide ergänzen sich hervorragend in Gestik, Zusammenspiel und Gesang – zwei wie Pech und Schwefel, wenn es diese Redewendung Ende des 19ten Jahrhunderts bereits gab. Marcello spielte zuletzt des Piangi in der Kopenhagener Inszenierung von DAS PHANTOM DER OPER.

Gabriele Ramm verkörperte Madame Giry – strenge Respektsperson, die so leicht nicht zu verkörpern ist. Sie schaffte dies über die gesamte Vorstellung überzeugend ohne nach links oder rechts abzuweichen. Beim Schlussapplaus konnte die Sonthofenerin, die ihre Bühnenkarriere an der Seite von Johannes Heesters begann, endlich auch einmal Gefühle zeigen. Applaus ist das Brot des Künstlers, der bei den Curtains auch einmal lächeln darf.

Lara Glew als Meg Giry, Tochter der gestrengen Balettmeisterin. Eine zierliche Erscheinung, die jedoch auch auf der großen Bühne nie unscheinbar wirkte. Wieselflink und mit einer beeindruckenden Mimik gelang es Lara bei Ihrem Comeback im Musicalgenre zu überzeugen.

Neben all diesen Erstbesetzungen erlebte das Publikum an diesem Abend aber auch ein Ensemble, von dem man Anfangs den Eindruck einer gewissen Nervosität haben konnte. Diese wurde aber sehr schnell abgeschüttelt und alle zeigten wirklich, dass sie es verdienen, zu dieser Cast gehören. Alle wie sie auf der Bühne standen fügten sich zusammen zu einem Gesamtbild, das überzeugte. Auch derjenige der eine andere Phantom-Produktion irgendwo auf dieser Welt bereits gesehen hat, darf sich diese Inszenierung nicht entgehen lassen.

Dramatisch inszeniert endete auch diese Premiere des Phantoms in Stuttgart und sofort nach den letzten sanften von dem Musikalischen Leiter Klaus Wilhelm dirigierten und seinem hervorragenden Orchester umgesetzten Tönen setze ein begeisterter Applaus des Premierenpublikums ein, das es nicht mehr auf den Sitzen hielt. Es präsentierte sich ein überglückliches Ensemble, dem man die Erleichterung aber auch die Freude über die gelungene Premiere ansah. Als prominente Blumenboten für die Hauptdarsteller fungierten ein überaus gut gelaunter Maik Klokow, der hierzu auch allen Grund hatte und Jan Verveer, Geschäftsführer des Palladium Theaters.

Selbst als das Licht den Saal bereits wieder erhellte, ebbte der Applaus nicht ab und glücklich – fast schon übermütig – rannte die ganze Cast noch einmal dem Publikum - ihrem Publikum entgegen, das diese Premiere mit angesehen, genossen und durchlebt hat.

Wie es nach diesem letzten Vorhang weiterging und alles über die Premierenparty mit vielen neuen Fotos gibt es am Sonntag Nachmittag hier auf der Page


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